Rosenschädlinge und Bekämpfung
Rosen sind bei Gärtnern beliebt – und leider auch bei Schädlingen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du Blattläuse, Zikaden und andere Schädlinge effektiv bekämpfen und deine Rosen gesund erhalten.

Rosenschädlinge kennen & bekämpfen
Die Königin der Blumen, die Rose, steht bei jedem Gärtner hoch im Kurs. Allerdings ist sie auch fast genauso beliebt bei Schädlingen. Es gibt viele verschiedene Schädlingsarten, die der Rose gefährlich werden können. Wir haben hier für dich die 11 häufigsten Rosenschädlinge und ihre Bekämpfung zusammengefasst:
1. Blattlaus

- Gehört zu den bekanntesten Parasiten.
- Sitzen vorzugsweise auf jungen Trieben und Knospen.
- Sie sind stecknadelkopfgroß und können grün, schwarz, rot oder gelblich aussehen.
- Sitzen die Blattläuse zu lange an auf einer Pflanze, werden folgende Merkmale des Befalls sichtbar: fleckenförmige Saugspuren; vermindertes Wachstum; abfallende oder missgestaltete Blätter und Knospen; klebriger Belag auf Pflanzenteilen auch Honigtau genannt.
1.1 Blattläuse bekämpfen
- Abspülen mit kräftigem Wasserdruck.
- Abwischen mit einem feuchten Tuch.
- Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Ohrenkneifer und Gallmücken einsetzen.
- Wiederholtes Einsprühen der Rose mit Brennnesselsud.
- Bei Topfrosen Pflanzenschutzzäpfchen verwenden.
- Bei starkem Befall hilft ein Pflanzenschutzmittel auf Neem-Basis.
Schüter's Gartentipp
Pflanzt man Bohnenkraut, Lavendel oder andere stark aromatische Pflanzen zwischen die Rosen, kann das auf die Blattlaus eine abschreckende Wirkung haben.
2. Rosenblattrollwespe

- Befall ist an eng zusammengerollten Rosenblättern zu erkennen.
- Die Eier werden Ende April bis Anfang Juni in die Blattränder abgelegt.
- Bedingt durch Einstiche in der Nähe der Mittelrippe nach der Eiablage, rollen sich die Fiederblätter vom Blattrand zur Mittelrippe nach unten ein.
- Im Inneren des Blattes befinden sich die Larven der Rosenblattrollwespe; sie sind 5 bis 10 mm lang und weißlich, grün gefärbt.
- Ab Juli lassen sich die Larven zu Boden fallen und der Kreislauf beginnt von vorn.
2.1 Rosenblattrollwespe bekämpfen
- Betroffene Blätter sollten sofort entfernt und entsorgt werden.
- Die Blätter am besten im Restmüll entsorgen.
- Eine gezielte Bodenbehandlung im Winter/ Frühjahr kann helfen überwinternde Puppen aus dem Boden zu holen.
3. Rosenblattwespe

- Man erkennt sie an ihrem glänzend schwarzen Aussehen.
- Wespen fliegen von Mai bis Juni und legen ihre Eier auf die Blattunterseite der Rosen
- Aus den Eiern entwickeln sich grüne, schneckenähnliche Larven mit gelber Unterseite.
- Sie fressen sich an den Rosenblättern satt.
- Im Herbst wandern die Larven in den Boden und überwintern dort in einem Kokon.
- Schäden am Blatt: Haut auf der Blattoberseite ist großflächig abgeschabt; durchsichtiges Gerippe des Blattes bleibt übrig.
3.3 Rosenblattwespe bekämpfen
- Betroffene Blätter samt Stielen entfernen und vernichten.
- Neemöl im Gießwasser dient als natürliches Insektizid
- Regelmäßiger und starker Verschnitt der Rosen im Frühjahr
4. Rosenzikade

- Weiße Sprenkel auf der Blattoberseite.
- Auf der Blattunterseite sitzen die winzigen, hellgrünen oder gelblichen Insekten und saugen den Pflanzensaft ab.
- Bei Berührung des Blattes fangen sie an zu springen.
- Die erste Generation tritt von Mai bis Juli auf, die zweite von August bis September
- Die jeweils letzte Generation legt ihre Eier in die Triebe.
4.1 Rosenzikaden bekämpfen
- Befallene Pflanzenteile im Herbst abschneiden.
- Wenn Insektizide zum Einsatz kommen, dann gezieltes Besprühen auf der Blattunterseite.
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Du solltest stark sonnige Standorte vermeiden (Hauswand, Südseite). Um die Widerstandfähigkeit der Rose zu fördern, ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung sehr wichtig.
5. Schaumzikaden

- Unauffällig strohfarben, bräunlich bis schwarze Insekten.
- Larven werden in einem unschönen Schaum, dem sogenannte Kuckucksspeichel, auf Stängeln und Stielen an der Pflanze abgelegt.
- Der Schaum erzeugen die Zikaden indem sie ihren Kot, den sogenannten Honigtau, mit Luft aufpumpen. Er dient zum Schutz der Larven gegen Fressfeinde.
- Die Larven sind weiß bis cremefarben.
5.1 Schaumzikaden bekämpfen
- In den seltensten Fällen ist der Befall wirklich gefährlich für die Pflanzen, lediglich optisch stört der Speichel bei stärkerem Befall.
- Einfach mit einem harten Wasserstrahl den Kuckucksspeichel absprühen. Achten Sie darauf, das Sie die Larven mit entfernen, da das Schadbild ansonsten schnell wiederhergestellt ist.
- Eine weitere Behandlung der Pflanzen ist nicht nötig.
6. Spinnmilben

- Treten hauptsächlich bei Topfhaltung auf, können aber auch bei ausgepflanzten Rosen vorkommen.
- Mit ihrer Größe von 0,5-0,6 mm sind sie mit bloßen Auge kaum zu erkennen.
- Spinnmilben hinterlassen gelbliche Sprenkel oder Punkte auf der Blattoberseite.
- Bei starkem Befall entsteht ein Gespinst, einem Spinnennetz ähnlich.
6.1 Spinnmilben bekämpfen
- Sofortmaßnahme: Rosen sollten mit hohem Wasserdruck von unten nach oben abgespült werden.
- Einsatz von Nützlingen wie der Raubmilbe oder der Raubwanzen als natürliche Bekämpfung.
- Befallene Triebe und Blätter abschneiden.
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Pflanzen Sie ihre Rosen nicht an heiße und trockene Standorte. Achten Sie beim Einpflanzen auch auf einen gewissen Abstand zur Wand (mind. 10 cm), damit es nicht zu einem Hitzestau kommt.
7. Rosenwickler
- Auch bekannt als Heckenwickler, ist ein brauner Falter.
- Sie fressen hauptsächlich von jungen Blätter, Trieben und Knospen.
- Zu einem späteren Zeitpunkt spinnen sich die Raupen in mehrere Blätter ein und verpuppen sich.
- Im Juli schlüpfen sie als Falter aus
7.1 Rosenwickler bekämpfen
- Rosen sollten zurückgeschnitten werden, betroffene Triebe müssen weit genug abgeschnitten werden, um alle befallenen Stellen zu entfernen.
- Die Raupen können auch abgesammelt werden, alternativ hierzu können sie aber auch direkt mit einem Insektizid besprüht werden.
8. Rosentriebbohrer

- Larven des Käfers fressen sich in den Trieben durch das weiße Mark.
- „Bohrlöcher“, durch welche die Larven die Triebe verlassen, befinden sich über dem Blattansatz oder unterhalb des Stachels.
8.1 Rosentriebbohrer bekämpfen
- Mechanisches Abtöten der jungen Larven (Draht in Bohrloch einführen).
- Befallene Triebe vor dem Verlassen der Larven bis ins gesunde Holz zurückschneiden und vernichten.
9. Rosengallwespe

- weiße Larven lassen das Pflanzengewebe zu ballartigen, bemoosten Gebilden, sogenannten Gallen, anschwellen
- diese Gallen können im Inneren aus bis zu 60 Kammern bestehen
- Verpuppung der Larve erfolgt erst im nächsten Frühjahr.
- Flugzeit der Wespe ist im Mai

9.1 Rosengallwespe bekämpfen
- Wespen müssen nicht bekämpft werden.
- Man kann die Gallen samt Trieb abschneiden und entsorgen.
- Je eher die Gallen abgenommen werden, desto weniger leidet die Rose.
10. Goldkäfer (gemeiner Rosenkäfer)

- Der goldgrüne Rosenkäfer ist ca. 1,5 cm groß und schimmert goldgrün.
- Er sitzt meistens in den Rosenblüten und am Inneren herum.
- Er steht unter Naturschutz.
10.1 Goldkäfer bekämpfen
- Käfer bei kühleren Temperaturen absammeln und auf einem Komposthaufen, oder morschem Holz absetzen.
- Rosen vorübergehend mit engmaschigen Netzen abdecken.
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Es ist empfehlenswert, den Kompostbereich von den Rosen räumlich zu trennen, um das Risiko eines Goldkäferbefalls zu reduzieren.
11. Gefurchter Dickmaulrüssler

Der gefurchte Dickmaulrüssler macht sich in der Regel nachts an den Rosen zu schaffen. Ein Blick auf die Rosen am späten Abend kann nicht schaden.
- Käfer wird ungefähr 10 mm groß, Oberseite ist schwarz gefärbt und besitzt dunkelbraune Flecken.
- Sowohl der Käfer, als auch seine Larven können der Rose deutlich schaden; Anzeichen für einen Dickmaulrüssler Befall sind: Blätter der Rosen haben U-förmige Fraßspuren, Abends und nachts sind kleine dunkle Käfer auf den Blättern zu sehen, die Pflanze verwelkt und stirbt ab.
- Deuten alle Zeichen auf einen Befall hin, muss schnell gehandelt werden.
11.1 Dickmaulrüssler bekämpfen
- Ab April ist der Dickmaulrüssler aktiv, daher sollten sie nachts von der Rose abgesammelt werden.
- Alternativ können auch Blumentöpfe oder Schalen unter der Pflanze aufgestellt werden, die mit Holzwolle oder Kies gefüllt sind; tagsüber versteckt sich der Käfer dort und kann so leicht entsorgt werden.
- Ab Juli können die Larven des Käfers der Rose gefährlich werden, da sie sich über die Wurzeln im Boden hermachen.
- Um den Schaden eizudämmen sollten Sie Fadenwürmer in den aufgelockerten Boden gießen.
Schüter's Gartentipp
Zum Schutz der Rose, ist es ratsam die Rosen mit Neemöl zu gießen. Dabei wird das Öl in geringer Menge dem Gießwasser zugesetzt. Die in dem Neemöl enthaltenen Stoffe wirken als natürliches Insektizid und werden über die Wurzel in die Rose aufgenommen.
Wie kannst du gegen Schädlinge vorbeugen?
Es gibt viele Schädlinge, die den Rosen gefährlich werden können. Aber gegen die meisten kannst du vorbeugend etwas unternehmen. Achte auf eine gute Pflanzenauswahl, denn gesunde und widerstandsfähige Rosen stecken einen eventuellen Schädlingsbefall besser weg. Beim nächsten Roseneinkauf lohnt sich ein Blick auf das ADR-Prädikat, das für besonders widerstandsfähige Rosen steht. Außerdem kannst du natürlichen Fressfeinden der Schädlinge das Leben erleichtern. Eine hohe Artenvielfalt, Insektenhotels und Totholz sind hierbei eine gute Unterstützung.
Solltest du dennoch Pestizide einsetzen müssen, kannst du dich in unserem Shop über geeignete Präparate erkundigen.
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