Saatgut richtig lagern – so bleibt es lange keimfähig
Saatgut kann – je nach Pflanzenart und Lagerung – von wenigen Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten keimfähig bleiben. Hier erfährst du, wie du Samen richtig aufbewahrst und was du dabei unbedingt beachten solltest.
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Die Haltbarkeit von Saatgut hängt von verschiedenen Faktoren ab. Besonders wichtig ist eine richtige Lagerung, um die Keimfähigkeit der Samen zu erhalten. Denn obwohl Saatgut äußerlich „leblos“ wirkt, laufen im Inneren der Körner weiterhin Prozesse ab. Diese benötigen Energie, sodass das Saatgut mit der Zeit an Kraft verliert und schließlich „taub“ wird, also nicht mehr keimen kann.
Wie lange sind Samen keimfähig?
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Je nach Pflanze variiert die Haltbarkeit von Saatgut enorm. Unter optimalen Bedingungen können manche Samen ein Jahr, andere mehrere Jahrzehnte lang keimen.
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Kurzlebige Samen (1–2 Jahre): Schnittlauch, Bohnenkraut
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Mittlere Haltbarkeit (3 Jahre): Karotten, Erbsen, Fenchel, Zwiebelgewächse
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Länger lagerfähig (bis zu 5 Jahre): Gurken, Kohl, Rote Beete, Zucchini
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Extrem langlebig (bis zu 40 Jahre): Sommerportulak
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Keimfähigkeit über den gesamten Zeitraum zu erhalten.
Saatgut richtig aufbewahren – worauf kommt es an?
Temperatur: Saatgut bleibt am besten bei niedrigen Temperaturen (ideal um 10 °C oder darunter) keimfähig. Keller sind eine gute Option, sofern sie nicht beheizt werden. Dachböden oder Gartenlauben sind ungeeignet, da dort Temperaturschwankungen auftreten.
Luftfeuchtigkeit: Eine trockene Umgebung ist essenziell, da Feuchtigkeit die Bildung von Schimmel oder Pilzen begünstigt. In feuchten Kellern sollte Saatgut deshalb nicht gelagert werden.
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Lagergefäß: Am besten eignen sich luftdichte Behälter wie Einweck- oder Marmeladengläser. Zur zusätzlichen Feuchtigkeitsregulierung kann Silizium-Gel beigelegt werden (erhältlich in Drogerien). Wichtig ist auch, dass das Gefäß mäusesicher ist – Nager lieben Saatgut und können ganze Vorräte unbrauchbar machen. Auch Bohnenkäfer oder Mehlmotten werden durch luftdichte Behältnisse abgehalten.
Lichtschutz: Saatgut sollte dunkel gelagert werden. Wer Gläser verwendet, kann sie in Papptüten oder Kisten aufbewahren, um den Lichteinfall zu minimieren.
Übersichtlichkeit: Eine sorgfältige Beschriftung der Samenbehälter hilft, den Überblick zu behalten. Wer Saatgut in Kisten aufbewahrt, kann es nach Aussaatzeitpunkt oder Pflanzenart sortieren. So ist alles schnell griffbereit.
Saatgut einfrieren
Ja, Samen können bei -18 °C in der Tiefkühltruhe über viele Jahre keimfähig bleiben – je nach Pflanzenart zwischen 10 und 20 Jahre. Wichtig ist jedoch, dass das Saatgut vorher gründlich getrocknet wird, da sonst der Keimling geschädigt wird. Zur optimalen Trocknung wird es über Silikat-Gel getrocknet und anschließend in metallbeschichtete Vakuumbeutel eingeschweißt.
Saatgut kaufen – worauf sollte man achten?
Das Haltbarkeitsdatum auf Saatguttüten gibt an, bis wann die Keimfähigkeit garantiert wird – allerdings nur bei richtiger Lagerung. In Gartencentern, Baumärkten oder Discountern sind die Lagerbedingungen nicht immer ideal. Ein hoher Temperaturwechsel oder hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer können die Qualität beeinträchtigen.
Schlüter's Gartentipp
Achte auf das Abfülljahr auf der Verpackung. Je frischer das Saatgut, desto höher die Keimwahrscheinlichkeit!
Gemüse-Saatgut shoppen
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